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Mittwoch, den 13. Mai 2015, 18:00 Uhr, OLG Naumburg, Saal 525

Referenten: Susanne Kröner und David Franke, Naumburg

Die Reformation hat tiefe Spuren hinterlassen, nicht nur geistesgeschichtlich und politisch sondern vor allem auch liturgisch und musikalisch. Ein Impuls dazu ging auch von Naumburg und seiner Wenzelskirche aus. Im Jahre 1536 wählte der Rat auf Empfehlung des Reformators Luther den Theologen Dr. Nikolaus Medler zum Prediger der Stadtkirche Sankt Wenzel.

Medler war mit seinem Amtsantritt in Naumburg klar, dass den in Frage gestellten gottesdienstlichen Regelungen und kirchlichen Gesetzen der Altkirche neue Strukturen entgegen gesetzt werden mussten. So erarbeitete er auf Grundlage der Wittenberger Ordnung eine Naumburger Kirchen- und Schulordnung, die er den Reformatoren nach Wittenberg zur Begutachtung schickte und von Luther, Melanchthon und Justus Jonas bestätigen ließ.

In dieser ?Ordnung des Gemeinen Gotteskasten zu Sanct Wentzell? und ihrem zentralen Hauptteil, der ?Ordnung der Ceremonien?, legte Medler die Grundlage für den reformierten Gottesdienst. Vieles davon ist so wegweisend, dass es sich bis heute im evangelischen Gottesdienst erhalten hat.

Vor allem aber auch musikalisch hat die Naumburger Kirchen- und Schulordnung ihre Spuren im Gottesdienst hinterlassen. So ist das ?Naumburger Kyrie? ein Begriff in der musikalischen Liturgie geblieben. Diese musikalische Liturgie hat den heutigen Organisten der Wenzelskirche, David Franke, dazu inspiriert, das Kirchenjahr in Sankt Wenzel in Orgelimprovisationen nachzuempfinden, die auf einer neuen CD demnächst zu hören sein werden.

Die Stadtarchivarin Susanne Kröner wird uns in den geschichtlichen Hintergrund der Naumburger Naumburger Kirchen- und Schulordnung einführen. Eine Vorstellung der ?Orgelimprovisationen durch das Kirchenjahr in Sankt Wenzel? durch den Wenzelsorganisten David Franke rundet den Ausflug in die Welt der Reformation musikalisch ab.

Seien Sie zu diesem weiteren ?Mittwochsgespräch? am Oberlandesgericht Naumburg herzlich eingeladen! Der Eintritt ist frei. Für Rückfragen stehe ich  Ihnen unter der Telefonnummer 0 34 45 /28 22 29 oder per E-Mail: presse.olg@justiz.sachsen-anhalt.de gern zur Verfügung.

gez. Henning Haberland

Pressesprecher des Oberlandesgerichts Naumburg