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Wanderausstellung "Politische Strafjustiz in der Sowjetischen Besatzungszone und frühen DDR - Sachsen-Anhalt"

Ausstellungseröffnung am 20. Oktober 2022

Zur Ausstellung

Sachsen-Anhalt setzt sich mit der Wanderausstellung „Politische Strafjustiz in der Sowjetischen Besatzungszone und frühen DDR - Sachsen-Anhalt“ erneut mit der Geschichte der Justiz in unserem Bundesland auseinander.

Die Ausstellung vermittelt einen Eindruck, wozu Strafverfolgung führen kann, wenn sie der Zuständigkeit einer rechtsstaatlichen Justiz und der Kontrolle durch legitimierte staatliche Stellen entzogen ist. Denn unter anderem das kennzeichnet die mit mehr als 100.000 Internierungen, 15.000 Militärgerichtsverfahren und Tausenden Todesurteilen gegen Zivilisten verbundene politische Strafjustiz der sowjetischen Besatzungsmacht nach Ende des Zweiten Weltkrieges.

Die Ausstellung zeigt anhand biografischer Fallbeispiele, dass dieses Thema keineswegs nur mit dem Massensterben in sowjetischen Speziallagern wie Mühlberg und Sachsenhausen in Verbindung steht, sondern auch mit zahlreichen Haft- und Urteilsorten in Sachsen-Anhalt. Sie thematisiert ebenso die Kooperation von Polizei, Justiz und ab 1950 auch des DDR-Staatssicherheitsdienstes mit der Besatzungsmacht, die der ostdeutschen Justiz schließlich schrittweise die Zuständigkeit für politisch motivierte Strafverfahren übertrug.

Das Ausstellungs- und Bildungsprojekt wird gemeinsam vom Ministerium für Justiz und Verbraucherschutz des Landes Sachsen-Anhalt und der Stiftung Gedenkstätten Sachsen-Anhalt verantwortet und von unterschiedlichen regionalen Partnern unterstützt.

Die Ausstellung wird von Vorträgen sowie pädagogischen Formaten für Schulklassen begleitet. Sie stellt die politische Strafjustiz der Nachkriegsjahre in Ostdeutschland dem Rechtsstaat in der Demokratie gegenüber. Sie klärt auf und trägt damit zur Stärkung des Bewusstseins für rechtsstaatliche Strukturen und deren Handeln bei.