Justizwachtmeister
Aufgaben
Justizwachtmeister/innen sorgen für die Aufrechterhaltung von Sicherheit und Ordnung in den Justizgebäuden, insbesondere bei Gerichtsverhandlungen und bei der Bewachung und Vorführung von Gefangenen innerhalb der Justizgebäude.
Neben dem Sitzungs-, Vorführ-, Sicherheits- und Ordnungsdienst erledigen sie auch Tätigkeiten im Innendienst, wie
- den Pförtner-, Anmelde- und Fernsprechvermittlungsdienst,
- die Beförderung von Akten, Geldern und Postsendungen,
- das Führen von Dienstkraftwagen,
- die Zustellung und formlose Übermittlung von Schriftstücken,
- die Vermittlung des gesamten Post- und Aktenverkehrs,
- die Mitarbeit im Bücherei-, Archiv- und Zahlstellendienst.
Zulassungsvoraussetzungen
Wenn Du Beamtin oder Beamter des Justizwachtmeisterdienstes werden möchtest, musst Du eine spezielle Ausbildung durchlaufen (Vorbereitungsdienst).
Zum Vorbereitungsdienst nach der Verordnung über die Ausbildung für die Laufbahn des Justizwachtmeisterdienstes im Land Sachsen-Anhalt (AVO JwD LSA) kannst Du zugelassen werden, wenn Du
- die Voraussetzungen für die Berufung in das Beamtenverhältnis gemäß § 7 Beamtenstatusgesetz erfüllst,
- mindestens einen Hauptschulabschluss oder einen als gleichwertig anerkannten Bildungsstand nachweist,
- die gesundheitliche Eignung gemäß § 10 Absatz 1 Landesbeamtengesetz Sachsen-Anhalt nachweist,
- zum Zeitpunkt der Einstellung mindestens 18 Jahre und maximal 40 Jahre alt bist,
- an einem Auswahlverfahren erfolgreich teilgenommen hast, das eine erste Vorauswahl aufgrund der Bewerbungsunterlagen und eine weitere Auswahl aufgrund von Vorstellungsgesprächen umfasst,
- in geordneten wirtschaftlichen Verhältnissen lebst (d. h. keine existenzgefährdenden Schulden hast),
- weder Angeklagter noch Beschuldigter in einem Straf- oder Ermittlungsverfahren bist/warst,
- die erforderliche körperliche Leistungsfähigkeit (Nachweis: aktuelles Deutsches Sportabzeichen, das innerhalb der letzten zwei Jahre vor Einstellung oder Ausbildungsbeginn erworben wurde) hast
und folgende Eigenschaften besitzt:
- Belastbarkeit,
- Flexibilität, Team-, Kritik- und Konfliktfähigkeit,
- Einsatzbereitschaft und Verantwortungsbewusstsein,
- Lernfähigkeit und Lernbereitschaft,
- sicheres Auftreten, Hilfsbereitschaft und Höflichkeit im Umgang mit Bürgern und Kollegen.
Eine abgeschlossene Berufsausbildung ist wünschenswert.
Besonderheiten gelten für Bewerber nach § 7 Absstz 8 Soldatenversorgungsgesetz.
Schwerbehinderte werden bei gleicher Eignung bevorzugt berücksichtigt.
Laufbahn und Besoldung
Während des Vorbereitungsdienstes
- bist Du Beamter/in auf Widerruf.
- erhältst Du Anwärterbezüge in Höhe von ca. 1.410,00 € (ab 01.02.2025: 1.460,00 €) brutto.
- erhalten Verheiratete einen Familienzuschlag.
- sind die Anwärterbezüge zu versteuern, es sind aber keine Sozialversicherungsbeiträge zu zahlen.
Nach bestandener Laufbahnprüfung
- kannst Du zur/m Justizhauptwachtmeister/in unter Übernahme in das Beamtenverhältnis auf Probe ernannt werden. Ein Rechtsanspruch auf Übernahme besteht jedoch nicht.
- erhältst Du Bezüge in Höhe von mindestens 2.620,00 € (ab 01.02.2025: 2.765,00 €) brutto (Laufbahngruppe 1 Erstes Einstiegsamt, Besoldungsgruppe A 5 Z).
Nach erfolgreich absolvierter Probezeit erfolgt in der Regel die Berufung in das Beamtenverhältnis auf Lebenszeit.
Beförderungsämter im Justizwachtmeisterdienst:
- Erste/r Justizhauptwachtmeister/in (Besoldungsgruppe A 6 Z)
Dir stehen jährlich 30 Tage Erholungsurlaub unter Fortgewährung der Bezüge zu.
Bei Krankheit erhältst Du als Anwärter wie alle Beamtinnen und Beamten eine Beihilfe, die die entstehenden Kosten zu einem Teil deckt. Der Abschluss einer privaten Krankenversicherung ist daher ratsam. Alternativ ist auch der Beitritt in eine gesetzliche Krankenversicherung möglich. Hierbei sind jedoch die Beiträge zu 100 % selbst zu zahlen, weil für Beamtinnen und Beamte keine Arbeitgeberbeiträge zur Krankenversicherung übernommen werden.
Nähere Informationen hierzu können dem Hinweisblatt des Finanzamtes Dessau-Roßlau "Information über die Tragweite krankenversicherungsrechtlicher Grundsatzentscheidungen – Stand 15.03.2016" entnommen werden.
Informationen zum Vorbereitungsdienst
- Ausbildungsdauer:
- 1 Jahr
- Ausbildungsbeginn:
- jeweils am 01.09. eines Jahres
- Ausbildungsstätten:
- Theorie: Bayerische Justizschule Pegnitz
- Praxis: Gerichte und zeitweise Staatsanwaltschaften im Land Sachsen-Anhalt
- Ausbildungsabschnitte:
- 10-wöchiger fachtheoretischer Abschnitt
- mindestens 9-monatiger praktischer Abschnitt, welcher durch theoretischen Unterricht ergänzt wird
- Ausbildungsinhalt:
- Vermittlung von Kenntnissen über die geschäftlichen Einrichtungen der Justizbehörden
- Vermittlung von Kenntnissen über den Sitzungs-, Vorführungs-, Sicherheits- und Ordnungsdienst
Der Vorbereitungsdienst schließt mit der Feststellung ab, ob Du das Ziel der Ausbildung erreicht hast.
Die Ausbildung wird vom Oberlandesgericht Naumburg geleitet.
Die nähere Ausgestaltung der Ausbildungsinhalte erfolgt durch einen Ausbildungsrahmenplan, der vom Präsidenten des Oberlandesgerichts Naumburg mit Zustimmung des Ministeriums für Justiz und Verbraucherschutz des Landes Sachsen-Anhalt erlassen wird.
Bewerbung
Bewerbungen werden ganzjährig entgegengenommen und sind zu richten an:
Herrn Präsidenten des Oberlandesgerichts
Kennwort: Vorbereitungsdienst für Justizwachtmeister
Domplatz 10
06618 Naumburg (Saale)
oder per E-Mail:
olg(at)justiz.sachsen-anhalt.de
Dem handschriftlich unterzeichneten Bewerbungsschreiben solltest Du folgende Unterlagen beigefügen:
- einen unterzeichneten tabellarischen Lebenslauf,
- den Nachweis des zum Vorbereitungsdienst berechtigenden Bildungsstandes,
- einen Nachweis über bisherige Berufsabschlüsse und berufliche Tätigkeiten,
- einen ggf. bereits vorliegenden Nachweis über die erforderliche körperliche Leistungsfähigkeit (Deutsches Sportabzeichen),
- die Angabe von Postanschrift, Telefonnummer und E-Mail-Adresse.
Eingereichte Bewerbungsunterlagen werden nur dann zurückgesandt, wenn ein ausreichend frankierter und an den Bewerber adressierter Briefumschlag eingereicht wird.