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Oberlandesgericht Naumburg - Pressemitteilung Nr.: 019/05

Naumburg, den 2. November 2005

(OLG NMB) Welche Pflichten haben Lehrer?

Am 21. Oktober 2005, 10.00 Uhr, Saal 411, verhandelt der 6. Zivilsenat des Oberlandesgerichts Naumburg in einem Rechtsstreit, bei dem ein Kläger gegen das Land Sachsen-Anhalt Schadensersatz in Höhe von knapp 3.000,00 Euro geltend macht.

Der Kläger ist Eigentümer eines Hausgrundstücks, das nicht weit von der Ohre-Schule in Uthmöden, an der verhaltensauffällige Kinder unterrichtet werden, gelegen ist. Im August 2003 war ein damals acht Jahre alter Junge in der 3. Klasse der Ohre-Schule. Der Junge befand sich zuvor drei Monate in stationärer Behandlung und wurde wegen eines sogenannten Aufmerksamkeitsdefizitsyndroms behandelt. Er verließ am 21. August 2003 gegen 10.00 Uhr das Schulgebäude, woran ihn die Lehrer trotz Aufforderung nicht hindern konnten. Gegen 13.30 Uhr informierte die Schule die Mutter des Schülers.

Der Kläger behauptet, der Junge habe sein Haus durch das Anbringen von Graffiti mit einer Lacksprayflasche beschädigt. Er ist der Auffassung, dass die Lehrer den Jungen nach dem Verlassen vom Schulgelände hätten verfolgen müssen, so dass das Land Sachsen-Anhalt für dieses Versäumnis hafte.

Das Landgericht Magdeburg hatte die Klage abgewiesen. Die Richter des 6. Zivilsenats des Oberlandesgerichts werden im obigen Termin voraussichtlich Beweis über den Vorfall erheben und haben den Hausmeister und die Direktorin der Ohre-Schule prozessleitend geladen.

gez. Ursula Mertens

Pressesprecherin

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